Das Lager und der Landkreis Dachau
Spurensuche mit dem
Biographie-Projekt
Was bedeutete das nahe Konzentrationslager für die Menschen im Landkreis? Welche Landkreisbewohner mussten selbst den Terror der KZ-Haft erfahren? In welchen Ortschaften haben sich nach der Befreiung Überlebende des Konzentrationslagers aufgehalten oder gar niedergelassen? Wie lebten diese Menschen in der Nachkriegszeit in ihren Dörfern, welche Erinnerungen bewahren ihre Nachkommen und die heute hier lebenden Bürger an sie? Zeitgeschichtlich interessierte Menschen im Landkreis Dachau beschäftigen sich mit diesen Fragen auf der Suche nach den Lebensgeschichten von Menschen aus dem eigenen Ort, die von den Nationalsozialisten verfolgt und inhaftiert wurden.
Aus jeder Gemeinde des heutigen Landkreises lassen sich Namen von NS-Verfolgten nennen. Zu manchen sind nur noch sehr wenige Spuren zu finden, zu anderen gibt es Akten in Archiven oder Angehörige, die noch berichten können. Die Bandbreite von Verfolgten ist auch in der unmittelbaren Umgebung des Konzentrationslagers groß: Verhaftet wurden Kommunisten, Sozialdemokraten, gewerkschaftlich organisierte Arbeiter, BVP-Gemeinderäte, Pfarrer, wandernde Händler ohne festen Wohnsitz, alkoholkranke Fürsorgeempfänger…
Heimatforscher, geschichtlich interessierte Menschen verschiedenen Alters und beruflichen Hintergrunds, aber auch Schüler und Schülerinnen haben sich auf Spurensuche begeben. Sie suchen nach Akten, sprechen mit Zeitzeugen, sammeln Fotos, Dokumente und anderes biographisches Material und verfassen Biographien von Menschen aus ihren Gemeinden.