Die 50er Jahre –
Wirtschaftswunder und Verdrängung
Mehr als Petticoat und BMW Isetta
Das neueste Forschungsprojekt der Geschichtswerkstatt befasst sich mit den 50er-Jahren; eine Zeit, bei der gleich viele Bilder im Kopf entstehen: Petticoat und Pferdeschwanz, Jazz-Musik und Rock’n Roll, Urlaub in Italien, Neubau-Wohnsiedlungen und immer mehr Menschen, die sich ein Autos leisten können. Doch die 50er Jahre sind mehr als das Wirtschaftswunder. Es ist auch eine Zeit, in der die Erinnerungen an den Nationalsozialismus verdrängt wurden und doch weiter wirkten.
Viele Monate haben ehrenamtliche Forscher und Forscherinnen Interviews mit Zeitzeugen geführt und in Archiven recherchiert. Nun werden die Ergebnisse in einer Wanderausstellung präsentiert. Die Themen sind breit gefächert: Es geht um das Alltagsleben, um das Wirtschaftswunder auf dem Land und wie sich das Berufsleben verändert hat. Ein Aspekt ist auch, wie einzelne Menschen die 50er Jahre erlebt haben, die Familie, Frauen und Männer, die Jugendlichen, die Flüchtlinge und die Heimatvertriebenen. Auch das Thema „Verdrängung“ steht im Blickpunkt. Wie wurde mit dem nationalsozialistischen Erbe umgegangen? Die Geschichtswerkstatt präsentiert in dieser Ausstellung die 50er Jahre in all ihren Facetten und Widersprüchen.
Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Aufsatzband erschienen:
Annegret Braun (Hg): Die 50er Jahre im Landkreis Dachau. Wirtschaftswunder und Verdrängung. (Dachauer Diskurse. Beiträge zur Zeitgeschichte und zur historisch-politischen Bildung, Bd. 9) München: Utz-Verlag 2018.
„Ein Standard-Werk, das in jeden Haushalt gehört!“
(Prof. Wilhelm Liebhart bei der Buchpräsentation, Mai 2018)
Erhältlich im Dachauer Forum und in den Buchhandlungen.