Michael Heigl (1898-1991)
Geb.: 7.8.1898 in Palsweis (heute Gemeinde Bergkirchen)
Gest.: 16.6.1991 in Eichenau
Wohnort: Eichenau (1937)
Beruf: Gärtner
Familienstand: geschieden, keine Kinder (1937); verh. (21.02.1941) mit Anna Lautner in Alling
Konfession: ohne Konfession
Geburt und frühe Kindheit
Am 14. August 1898 verzeichnete der Standesbeamte der Gemeinde Deutenhausen (heute Teil der Gemeinde Bergkirchen), dass die Ehefrau des Meßnergütlers Simon Heigl aus Palsweis Haus Nr. 19, Theres Heigl, geb. Salvermoser, beide katholischer Religion, am siebten August in ihrer Wohnung ein Kind zur Welt gebracht hatte: Michael. Michael hatte einen fünf Jahre älteren Bruder, Maximilian, geb. 1893. Ein weiterer Bruder, Ignatz, der 1896 geboren worden war, war nur wenige Wochen nach der Geburt gestorben.
Emigration in die Tschechoslowakei
Michael Heigl wohnte zur Zeit seiner Verhaftung 1937 in Eichenau bei Fürstenfeldbruck. Er war von seiner ersten Frau Ida, geborene Schleich, geschieden, mit der er ein Kind hatte. Die Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle München, richtete am 3. Oktober 1938 einen Brief an die Gaufrauenschaftsleitung der NS-Frauenschaft München, mit der Bitte, sich um Heigls geschiedene Frau Ida Heigl, geb. Schleich, und sein Kind zu kümmern. Zwei Wochen später teilt die NS-Frauenschaft Fürstenfeldbruck dem Gauamt der N-S. Frauenschaft in München mit, dass Ida Heigl auf Befragen erklärt habe, dass ihr Mann wohl Kommunist war und dann in die Tschechoslowakei ausgewandert sei, von wo er wegen Mittellosigkeit wieder nach Deutschland abgeschoben worden sei. Ida Heigl habe sich darüber beklagt, dass ihr Mann nicht gearbeitet, sondern lieber im Wirtshaus gesessen habe. Sie habe seit vier Jahren allein für die Familie sorgen müssen. Da sie zu dieser Zeit an einem Ischiasleiden erkrankt und arbeitsunfähig war, wurde ihr Unterstützung zugesagt.
Konzentrationslager Dachau
Heigl war zu diesem Zeitpunkt bereits seit anderthalb Jahren inhaftiert. Er wurde am 13. Februar 1937 als „Emigrant“ im Konzentrationslager Dachau Block 7, Stube 3 inhaftiert. Am 3. März 1937 überführt und am 17. April 1937 rückgeführt. Am 22. Juni 1937 wurde er in das Gefängnis Dachau überstellt. Am 21. Juli 1937 rückgeführt ins Konzentrationslager. Er hatte die Häftlingsnummer 12469. Am 20. April 1939 wurde er aus dem KZ entlassen. Zuletzt war er in Block 10, Stube 3.
Nach der Haft
Am 21. Februar 1941 heiratete er Anna Lautner in Alling. Er starb am 16. Juni 1991 in Eichenau.
Quellen:
Standesamt Bergkirchen, Geburtsurkunden Maximilian, Ignaz und Michael Heigl
Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau, NARA Zugangsbuch Nr. 103 / 12463
Archiv des ITS Bad Arolsen, Auskunft per email vom 11.04.2013
StAM Schutzhaftakten 8130001104, Heigl Michael 1938-1939 (Schutzhaftakte der Gestapo-Leitstelle)
Thema: Biographieprojekt (Teilprojekt3)
Autor: Sabine Gerhardus
Quelle: Quellen Diverse
Ort: Gemeinde Bergkirchen